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Schmalriem, Dietrich
Wegzoller, Bergrichter ab 18.04.1556 und ab 1565 auch Rentmeister des Herzugtums Lothringen
* 1525
+ 15.01.1576 Wallerfangen, Sarre, Allemagne
oo um 1553 von der Heyden, Anna
50112. Dietrich SCHMALRIEM 1 wurde 1510 geboren. Er starb 1576 in Wallerfangen, Saarland. Er heiratete Anna N. 1535. Sie heirateten vor 1560. Dietrich arbeitete 1555 als Wegzoller. Er arbeitete 1556 als Bergrichter. Er arbeitete 1565 als Rentmeister.
1567-1571 Rechnungsbelege des Diedrich Schmalryemus, Nachlaß gewährt für 1568 betreffs der Abgaben der Blausteingruben wegen Kriegstrubel und weil die meisten Knappen tot oder weggezogen sind. (Epidemiejahr) (AD Nancy B 10222, 54 Blätter)
An der außerordentlichen Entwicklung der Stadt Wallerfangen im 16.Jhdt.hatte der Abbau von Azurit in den Bergwerken rund um den Blauberg einen nicht unwesentlichen Anteil. Die ersten uns überlieferten Rechnungsbelege datieren aus dem Jahre 1492..... ....Mit der in den folgenden Jahren ständig zunehmenden Fördermenge wurden die Abbauverfahren ständig verbessert und wuchs auch die Zahl der Bergleute. Unter ihnen befanden sich sowohl Einheimische als auch fremde Leute. Nachdem es immer öfter zu Schwierigkeiten zwischen den Bergleuten und der übrigen Bevölkerung kam; sah sich der Herzog Anton von Lothringen im Jahre 1520 veranlaßt; die Ausbeutung der Blaugruben zu reglementieren und schuf dazu eine besondere Beamtenstelle; nähmlich die des ' justicier des mines '; Bergrichter genannt. Er hatte den Abbau zu überwachen; für ordnungsgemäße und pünktliche Ablieferung des Zehnten zu sorgen und mußte bei Schwierigkeiten Recht sprechen. .....wurde durch herzoglichen Erlaß; gegeben zu Nomeny am 18.4.1556; dem Wegzoller Dietrich Schmalriem das Bergrichteramt übertragen. Dieser ging sofort mit vollem Eifer an den Ausbau der Azuritförderung. Noch im selben Jahr ließ er eine Mahlmühle zur Azuritverfeinerung errichten. Bisher hatte der Herzog nur den Zehnten eingenomen. Dem Bergrichter; bis dahin gleichzeitig auch Unternehmer der Bergwerke; war wohl der größere Ertrag zugefallen. Nun begann der Herzog selbst; sich für den Wallerfanger Bergbau zu interessieren. Im April 1569 bat Karl III. von Lothringen den Bergrichter Dietrich Schmalriem, ihm allerlei Sorten feinsten; mittleren und groben Azuritgesteins zu liefern. Daraufhin sandte ihm Dietrich zehn Ledersäcke mit Azuritpulver und ein Sack Azuritgestein. Im Juli desselben Jahres schickte er weitere 15 Pfund Azur; diesmal als fertige; teils mit Öl; teils mit Wasser vermischte Farbe nach Nancy. Der Herzog erkannte den hohen Wert; den diese Farbe; die inzwischen bis nach Holland und Italien verkauft wurde; besaß und ordnete an; daß die Ausbeutung nunmehr auf seine eigene Rechnung zu erfolgen hatte. Inzwischen hatte Dietrich etwa um das Jahr 1565 neben dem Amt des Bergrichters auch das Amt des Einnehmers oder Rentmeisters erhalten. Er war nun ein einflußreicher Mann mit ansehnlichem Vermögen geworden. Im Jahre 1567 pachtete er auf sechs Jahre die Hälfte der herzoglichen Bannmühle zu Wallerfangen für 12 Quart Korn und 10 Frs barem Geld. Dazu mußte er dem Torwächter am alten Tor den Jahreslohn bezahlen. Möglich ist; daß Dietrich Schmalriem sein Vermögen und seinen Einfluß seiner Ehefrau Anna von der Heiden verdankte. Dieses Adelsgeschlecht hatte um die Mitte des 16. Jahrhunderts verschiedene Besitzungen und Rechte zu Wallerfangen erworben; die vermutlich aus einer Erbschaft der Familie von Warsberg herrührten. Genaue Zusammenhänge konnten aber diesbezüglich nicht ermittelt werden. ....Philipp Jakob von der Heiden hatte seinen Wohnsitz in Wallerfangen; wo er am 28.12.1566 eine Schuld von 8 Frs gegenüber seinem Schwager; dem Bergrichter Dietrich Schmalriem; anerkannte. Wie umfangreich der Besitz des Dietrich war; ersieht man aus zwei späteren Erbverkäufen seiner Nachfahren. Am 28.Oktober 1595 bestätigt der Prokurator zu Wallerfangen; Johann Neumagen vorTabellion Nikolaus Freistroff; daß er von Apollonia Lanser aus Remich für 9.200 Frs und 7 Cronen sowie 20 Frs Weinkauf alle Erbgüter gekauft hat;die diese von ihren verstorbenen Großeltern Dietrich Schmalriem und Anna zu Wallerfangen ererbt hatte. Erben seines Sohnes Nikolaus Riem verkauften am 29.Januar 1619 in Wallerfangen ein Haus in der großen Gasse für 3.650 Frs. Das waren für die damalige Zeit sehr hohe Summen; geht man davon aus; daß die durchschnittl. Erbbeträge der damaligen Zeit einschl. Häuser; Felder und Wiesen zwischen 500 und 1000 Frs.lagen Gerade in jener Zeit hatten die Herzöge von Lothringen begonnen; ihnen treu ergebene Beamte zu fördern, die ihnen helfen sollten; ihre Stellung gegenüber dem großmächtigen lothr. Hochadel zu stärken. Dietrich Schmalriem war sicherlich einer von ihnen. So vertrat er beispielsweise sehr energisch die Rechte seines Herzogs bei dem Streit; der im Jahre 1571 nach dem Tode des Abtes Siegfried Hutzling und der Wahl seines Nachfolgers Adam Werbel um die Schirmherrschaft der Abtei Wadgassen zwischen Lothringen und Nassau-Saarbrücken bzw. den Herren von Pfalz-Veldenz entstanden war. Am 20. Dezember desselben Jahres drang der Bergrichter von Wallerfangen zusammen mit dem lothr. Amtmann auf Siersberg; Christoph von Hausen und dem fürstlichen Geleitsmann Hans Bockenheimer sowie weiteren ca. 40 Soldaten aus Wallerfangen mit Gewalt in die Abtei Wadgassen ein. Abt Werbel; der darüber in einem Beschwerdebrief an den Herzog von Lothringen ausführlich schreibt; schildert dabei das Vorgehen des Dietrich Schmalriem wie folgt: ' In Vigilia Thomae; welcher war der 20ste Tag Decembris seynd mit Nahmen Christoffel von Haußen; Lothringischer Amtmann uff Siersberg; Dietrich Schmalriem; Bergrichter zu Walderfangen; und Hanß Beckhemer; fürstlicher Geleitsmann daselbst; und wie sie vorgegeben haben; als fürstlich lotharingische Befehlshaber; sammt ungefährlich bey vierzig Mitbürger von Walderfangen zwischen sechs und sieben Uhren Vormittags mit großer Ungestümmigkeit und Gewalt über die Mauren zu Wadgassen ohne einige vorhin Anforderung; noch nachbarliches Ansprechen eingefallen; alle Thüren; so nicht offen waren; mir großer Gewalt; Muthwillen und Zimmer Aexen zerschlagen; und die Gemaecher eröffnet; und insonderheit aber mein Kammer und Stüblein; darin etliche versiegelte Brieff auf einem kleinen Tischlein gelegen; welche der Bergrichter in der Eil erwischet; zu sich genommen; und in seinen Bußen gestochen und gesagt; die hab ich rechten in meinem Bußen; wie er dann auch uff mein darnach fragen vor mir und vielen anderen Bürgern bekennt und gesprochen: ich hab die Brieff genommen; und wann nur mehr dagewesen wären; ich wollte sie alle zu mir genommen haben. Als sie nun ihren Muthwillen mit Innehmung des Klosters vollbracht; haben sie uns zusammen erfordert; mit Anzeigung; sie haben was mit uns im Nahmen und von wegen Fürstlicher Durchlauchigkeit in Lotharingien zu reden; darauff der Berg=Richter einen Brieff; uff Welsch seines Ihnalts uns vorgelesen; darnach dem Herrn Dechant zu Bischoffs-Homburg (welcher sonst in andern meinen Geschäfften da war) gegeben; denselben uff teutsch auszureden; doch alßbald aus des Dechants Hand wiederum zu sich genommen; und angefangen; vermög seines Befehls ihrer Fürstl. Durchl. Befehl sey; daß der Prior samt dem Convent alßbald einen anderen Abt erwehlen solten; der unter Ihrer Fürstl.Durchlaucht hoher Landesfürstlicher Obrigkeit gebohren sey; denn dieser erwehlte Abt sey nicht unter ihrer Fürstl.Durchl.Obrigkeit, sondern unter einer anderen Herrschafft gebohren; welche ihrer Fürstl.Durchl.außgegangenen Edict entgegen und zuwider bestehn;....' Danach kam ein Vergleich zwischen den betreffenden Fürsten zustande; der am 23.8.1581 die Rechte beider Staaten definitiv feststellte und die ganze Sache in ihren früheren Zustand versetzte. Dietrich Schmalriem war demnach nicht nur ein dem Herzog treu ergebener Beamter; sondern darüber hinaus ein sehr selbstbewußter und herrschsüchtiger Mann; der selbst vor Gewalttätigkeiten nicht scheute. Sein Nachfolger im Amt;sowohl des Bergrichters als auch des Rentmeisters wurde Hans Bockenheimer. In den Jahren 1571 bis 1576 wird die Rechnungslegung für das Amt Wallerfangen noch von beiden abgelegt. Ab 1577 ist nur noch Hans Bockenheimer Rentmeister; was darauf schließen läßt; daß Dietrich zu jener Zeit bereits verstorben ist. Von Beruf war er Metzger; was aus verschiedenen Eintragungen im Zunftbuch eindeutig hervorgeht
nach G. Müller "Aus Schmalriem wurde Riem" und Die Familie des Bergrichters Dietrich Schmalriehm in Unsere Heimat 2/1992 S. 50-51
50113. Anna N. wurde 1515 geboren. Sie starb vor 1550 in Wallerfangen, Saarland.
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12332 SCHMALRIEM Dietrich * um 1510
+ um 01.1576; Wallerfangen
oo vor 1560
12333 VON DER HEIDEN Anna * um 1533
+
(24666)Johann von der Heiden -(24667)Anna von Hausen
Weitere Nr.: 20332, 23276, 24640, 28012, 34444, 40640, 46528, 53868, 56000, 68864, 107712
KINDER: 1.Ehe um 1535 mit Anna N. (+ vor 1550, Wallerfangen),(Nach Guido Müller: Anna Rydiger aus Mainz)
(53856)(34432)
(28000)(23264)
(20320)(12320)
Nikolaus
* um 1535
oo um 1560 (12321)Catharina N.
+ vor 1588
Diedrich
* um 1540
oo vor 1590 N. N.
(Tochter)
oo I: Nikolaus N.
ooII: um 1570, Johann Lanser, Meyer in Remich
KINDER: 2.Ehe
(26934)(17222)
(14006)(11638)
(10166)(6166)
Mathias
* um 1562
oo vor 1590, (6167)Maria Hemmel
+ 21.10.1614 Wallerfangen
Eva
oo vor 1590 mit Mathias Rosart; Gerichtsschöffe;
Controlleur d. Rentmeisterei in Wallerfangen;(+ zw. 1607-1617)
+ n.d. 04.12.1634;
WEITERE ANGABEN:
(12332) Für die vermutete erste Ehe mit Anna Rydiger gibt es nur den Beleg des, weiter unten beschriebenen, Alabasterreliefs. Die Zuordnung der Kinder zu dem Müttern (oder gab es nur eine Mutter?) ist unklar
1555 Wegzoller
1556 Ernennung zum Bergrichter (AD Nancy B30 f268)
1565 Rentmeister
1567-1571 Rechnungsbelege des Diedrich Schmalryemus, Nachlaß gewährt für 1568 betreffs der
Abgaben der Blausteingruben wegen Kriegstrubel und weil die meisten Knappen tot oder weggezogen sind.
(Epidemiejahr) (AD Nancy B 10222, 54 Blätter)
Nach Jürgen Kölb: Mit Wallerfanger Blau malte auch Albrecht Dürer:
11.04.1569 Brief von Karl III, Herzog von Lothringen ( Dep.Archiv Nancy, B 10222, Text in heutiger Sprache):
"Wir schicken Euch als Überbringer einen unserer reitenden Boten des Hauses, um Bergblau von jeder Sorte, bester, mittlerer und geringer zu holen, dazu auch einen kleinen Sack Bergblau in Stücken, und befehlen ihm dasselbe ungesäumt nach Empfang dieses zu übergeben. Metz, den 11.04.1569, Karl"
21.07.1569 Brief von Karl III, Herzog von Lothringen an den Einnehmer und Bergrichter Dietrich Schmalriem
( Text in heutiger Sprache):
"Wollen sie auf unsere Empfangsbescheinigung dem Boten 15 Pfund zur Bereitung einer Ölfarbe und 6 Pfund zur Bereitung einer Wasserfarbe übergeben, gemäß den zwei Sorten, die sie uns letzthin an diesem Orte gezeig haben"
Guido Müller: Aus Schmalriem wurde Riem - Geschichte einer alten Wallerfanger Familie:
An der außerordentlichen Entwicklung der Stadt Wallerfangen im 16.Jhdt.hatte der Abbau von Azurit
in den Bergwerken rund um den Blauberg einen nicht unwesentlichen Anteil.
Die ersten uns überlieferten Rechnungsbelege datieren aus dem Jahre 1492.....
....Mit der in den folgenden Jahren ständig zunehmenden Fördermenge wurden die Abbauverfahren
ständig verbessert und wuchs auch die Zahl der Bergleute. Unter ihnen befanden sich sowohl
Einheimische als auch fremde Leute.
Nachdem es immer öfter zu Schwierigkeiten zwischen den Bergleuten und der übrigen Bevölkerung
kam; sah sich der Herzog Anton von Lothringen im Jahre 1520 veranlaßt; die Ausbeutung der Blaugruben
zu reglementieren und schuf dazu eine besondere Beamtenstelle; nähmlich die des ' justicier des mines ';
Bergrichter genannt. Er hatte den Abbau zu überwachen; für ordnungsgemäße und pünktliche
Ablieferung des Zehnten zu sorgen und mußte bei Schwierigkeiten Recht sprechen.
.....wurde durch herzoglichen Erlaß; gegeben zu Nomeny am 18.4.1556; dem Wegzoller
Dietrich Schmalriem das Bergrichteramt übertragen.
Dieser ging sofort mit vollem Eifer an den Ausbau der Azuritförderung. Noch im selben Jahr ließ er
eine Mahlmühle zur Azuritverfeinerung errichten. Bisher hatte der Herzog nur den Zehnten eingenomen.
Dem Bergrichter; bis dahin gleichzeitig auch Unternehmer der Bergwerke; war wohl der größere Ertrag
zugefallen. Nun begann der Herzog selbst; sich für den Wallerfanger Bergbau zu interessieren.
Im April 1569 bat Karl III. von Lothringen den Bergrichter Dietrich Schmalriem, ihm allerlei Sorten
feinsten; mittleren und groben Azuritgesteins zu liefern.
Daraufhin sandte ihm Dietrich zehn Ledersäcke mit Azuritpulver und ein Sack Azuritgestein.
Im Juli desselben Jahres schickte er weitere 15 Pfund Azur; diesmal als fertige; teils mit Öl;
teils mit Wasser vermischte Farbe nach Nancy. Der Herzog erkannte den hohen Wert; den diese Farbe;
die inzwischen bis nach Holland und Italien verkauft wurde; besaß und ordnete an; daß die Ausbeutung
nunmehr auf seine eigene Rechnung zu erfolgen hatte.
Inzwischen hatte Dietrich etwa um das Jahr 1565 neben dem Amt des Bergrichters auch
das Amt des Einnehmers oder Rentmeisters erhalten. Er war nun ein einflußreicher Mann
mit ansehnlichem Vermögen geworden.
Im Jahre 1567 pachtete er auf sechs Jahre die Hälfte der herzoglichen Bannmühle zu Wallerfangen
für 12 Quart Korn und 10 Frs barem Geld. Dazu mußte er dem Torwächter am alten Tor den
Jahreslohn bezahlen.
Möglich ist; daß Dietrich Schmalriem sein Vermögen und seinen Einfluß seiner Ehefrau
Anna von der Heiden verdankte. Dieses Adelsgeschlecht hatte um die Mitte des 16. Jahrhunderts
verschiedene Besitzungen und Rechte zu Wallerfangen erworben; die vermutlich aus einer Erbschaft
der Familie von Warsberg herrührten. Genaue Zusammenhänge konnten aber diesbezüglich nicht ermittelt werden.
....Philipp Jakob von der Heiden hatte seinen Wohnsitz in Wallerfangen; wo er am 28.12.1566
eine Schuld von 8 Frs gegenüber seinem Schwager; dem Bergrichter Dietrich Schmalriem; anerkannte.
Wie umfangreich der Besitz des Dietrich war; ersieht man aus zwei späteren Erbverkäufen seiner Nachfahren.
Am 28.Oktober 1595 bestätigt der Prokurator zu Wallerfangen; Johann Neumagen vor Tabellion
Nikolaus Freistroff; daß er von Apollonia Lanser aus Remich für 9.200 Frs und 7 Cronen sowie
20 Frs Weinkauf alle Erbgüter gekauft hat;die diese von ihren verstorbenen Großeltern
Dietrich Schmalriem und Anna zu Wallerfangen ererbt hatte.
Erben seines Sohnes Nikolaus Riem verkauften am 29.Januar 1619 in Wallerfangen ein Haus in der großen
Gasse für 3.650 Frs. Das waren für die damalige Zeit sehr hohe Summen; geht man davon aus;
daß die durchschnittl. Erbbeträge der damaligen Zeit einschl. Häuser; Felder und Wiesen
zwischen 500 und 1000 Frs.lagen
Gerade in jener Zeit hatten die Herzöge von Lothringen begonnen,ihnen treu ergebene Beamte zu fördern;
die ihnen helfen sollten; ihre Stellung gegenüber dem großmächtigen lothr.Hochadel zu stärken.
Dietrich Schmalriem war sicherlich einer von ihnen. So vertrat er beispielsweise sehr energisch die Rechte
seines Herzogs bei dem Streit; der im Jahre 1571 nach dem Tode des Abtes Siegfried Hutzling und der Wahl
seines Nachfolgers Adam Werbel um die Schirmherrschaft der Abtei Wadgassen zwischen Lothringen
und Nassau-Saarbrücken bzw. den Herren von Pfalz-Veldenz entstanden war.
Am 20.Dezember desselben Jahres drang der Bergrichter von Wallerfangen zusammen mit dem lothr.
Amtmann auf Siersberg; Christoph von Hausen und dem fürstlichen Geleitsmann Hans Bockenheimer
sowie weiteren ca. 40 Soldaten aus Wallerfangen mit Gewalt in die Abtei Wadgassen ein.
Abt Werbel; der darüber in einem Beschwerdebrief an den Herzog von Lothringen
ausführlich schreibt; schildert dabei das Vorgehen des Dietrich Schmalriem wie folgt:
' In Vigilia Thomae; welcher war der 20ste Tag Decembris seynd mit Nahmen Christoffel von Haußen; Lothringischer Amtmann uff Siersberg; Dietrich Schmalriem; Bergrichter zu Walderfangen; und Hanß Beckhemer; fürstlicher Geleitsmann daselbst; und wie sie vorgegeben haben; als fürstlich lotharingische Befehlshaber; sammt ungefährlich bey vierzig Mitbürger von Walderfangen zwischen sechs und sieben Uhren Vormittags mit großer Ungestümmigkeit und Gewalt über die Mauren zu Wadgassen ohne einige vorhin Anforderung; noch nachbarliches Ansprechen eingefallen; alle Thüren; so nicht offen waren; mir großer Gewalt; Muthwillen und Zimmer Aexen zerschlagen; und die Gemaecher eröffnet; und insonderheit aber mein Kammer und Stüblein; darin etliche versiegelte Brieff auf einem kleinen Tischlein gelegen; welche der Bergrichter in der Eil erwischet; zu sich genommen; und in seinen Bußen gestochen und gesagt; die hab ich rechten in meinem Bußen; wie er dann auch uff mein darnach fragen vor mir und vielen anderen Bürgern bekennt und gesprochen: ich hab die Brieff genommen; und wann nur mehr dagewesen wären; ich wollte sie alle zu mir genommen haben. Als sie nun ihren Muthwillen mit Innehmung des Klosters vollbracht; haben sie uns zusammen erfordert; mit Anzeigung; sie haben was mit uns im Nahmen und von wegen Fürstlicher Durchlauchigkeit in Lotharingien zu reden; darauff der Berg=Richter einen Brieff; uff Welsch seines Ihnalts uns vorgelesen; darnach dem Herrn Dechant zu Bischoffs-Homburg (welcher sonst in andern meinen Geschäfften da war) gegeben; denselben uff teutsch auszureden; doch alßbald aus des Dechants Hand wiederum zu sich genommen; und angefangen; vermög seines Befehls ihrer Fürstl.Durchl.Befehl sey; daß der Prior samt dem Convent alßbald einen anderen Abt erwehlen solten; der unter Ihrer Fürstl.Durchlaucht hoher Landesfürstlicher Obrigkeit gebohren sey; denn dieser erwehlte Abt sey nicht unter ihrer Fürstl.Durchl.Obrigkeit, sondern unter einer anderen Herrschafft gebohren; welche ihrer Fürstl.Durchl.außgegangenen Edict entgegen und zuwider bestehn;....'
Danach kam ein Vergleich zwischen den betreffenden Fürsten zustande; der am 23.8.1581 die Rechte
beider Staaten definitiv feststellte und die ganze Sache in ihren früheren Zustand versetzte.
Dietrich Schmalriem war demnach nicht nur ein dem Herzog treu ergebener Beamter; sondern darüber hinaus
ein sehr selbstbewußter und herrschsüchtiger Mann; der selbst vor Gewalttätigkeiten nicht scheute.
Sein Nachfolger im Amt;sowohl des Bergrichters als auch des Rentmeisters wurde Hans Bockenheimer.
In den Jahren 1571 bis 1576 wird die Rechnungslegung für das Amt Wallerfangen noch von beiden abgelegt.
Ab 1577 ist nur noch Hans Bockenheimer Rentmeister; was darauf schließen läßt; daß Dietrich
zu jener Zeit bereits verstorben ist.
Von Beruf war er Metzger; was aus verschiedenen Eintragungen im Zunftbuch eindeutig hervorgeht.
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Bild 12332-1
Matthäus Merian d.Ä.: La Pompe Funèbre de Charles III,
Duc de Lorrain ( † 14. 05.1608 in Nancy) (Ausschnitt aus dem Titelblatt):
Bergbau in Lothringen
oben rechts: Valderfanges (= Wallerfangen)
(Vergrößern und Verkleinern mit Klick ins Bild)
Bild 12332-2
Votivtafel aus Alabaster von 1545 (Heimatmuseum Wallerfangen)
Rainer Slotta: Ausstellungskatalog Bochum, 1990, S.306, Nr.86:
Auf einem kunstvoll gefertigen Alabasterrelief, welches sich im Heimatmuseum in Wallerfangen befindet,
ist offenbar Familie Schmalriem abgebildet. Das relativ kleine Relief (21 cm hoch und 13,5 cm breit)
weist auf seiner Rückseite das eingravierte Datum 1545 sowie die Initialien I F S auf, die wohl als
Namenskürzel des ausführenden Künstlers zu interpretieren sind.
Auf der Vorderseite ist offenbar ein Bergbaugewerke mit seiner Gattin samt 6 Kindern in der typischen
Adorantengebärde dargestellt. Die Muttergottes, von Engeln getragen und begleitet, steht auf der Mondsichel.
Umgeben von Wolken schwebt sie oberhalb eines Vorhangs, der seitlich in zwei Knoten gerafft worden ist.
Zwei Wappen oberhalb dieser Stoffkulminationspunkte tragen links das Bergbauemblem der beiden
gekreuzten Keilhauen und rechts zwei sich anspringende Hunde.
Letzteres Wappen ist identisch mit dem der Mainzer Familie Rydiger.
Die Darstellung der achtköpfigen Familie folgt dem auf vergleichbaren Stifterreliefs geläufigen Typus
der Stifterreliefs. Links ist der auf einem kleinen Podest kniende Stifter zu erkennen, der -
mit einem den Körper verdeckenden Mantel bekleidet - die Hände gefalten hat. Sein Kopf ist leider
verloren gegangen. Vor ihm knien seine vier Söhne, während seine Gemahlin mit den beiden Töchtern
in der rechten unteren Reliefecke dargestellt ist.
Dieses Relief diente offenbar als Hausaltar der Familie Schmalriem-Riem in Wallerfangen
Anmerkung:
Die Einrichtung des Bergrichteramtes gab es in Lothringen seit 1520. Die Votivtafel stammt aus dem Jahr 1545. Das Amt des Bergrichters wurde Dietrich Schmalriem am 18.04.1556 übertragen. Sein Vorgänger war Jost von Bockenheim, ab 1529 Bürgermeister zu Wallerfangen und von 1530 - 1555 Bergrichter. Die Abbildung auf dieser Tafel könnte sich auch auf diesen Jost von Bockenheim beziehen. Allerdings sind von ihm nur zwei Kinder bekannt und seine Ehefrau wird nicht namentlich genannt
Bild 12332-3
Wappen der Familie Rydiger aus: Johannes Rietstap: Armorial général
hier: Rydiger: D'or, au chevron d'azur, ch. de deux lévriers rampants et affrontés d'argent. Casque couronné.
Mainzer Familie(?) aus der wahrscheinlich die erste Ehefrau von Dietrich Schmalriem stammt
falls die Vermutung von Guido Müller belegt weden kann
(12333) 1.Ehe von Anna von Heiden mit dem Ritter N.Velbrücken (viell. der Familie Aldenbruggen zugehörig)
Nach Sonnen: Zur Geschichte des bergischen Rittersitzes Garath....S.175 ist dies:
Bernhard von Velbruggen, S.v. Gerhard von Velbruggen aus der Linie Garath und Anna v. Metternich
* 1545 Niederau + nach 1612, Chur-Cölnischer Thürwärter, zu Garath und Metternich.
Anmerkung:
Da die Hochzeit mit Anna von der Heiden angeblich die erste Heirat war und es noch drei weitere Hochzeiten dieses Velbruggen gibt ist es unklar warum sich Anna von der Heiden zu Lebzeiten ihres Mannes wieder verheiraten konnte
Quelle: Matthäus Merian d.Ä. zw.1608-1651: La Pompe Funèbre de Charles III, Duc de Lorrain
(= Trauerfeierlichkeiten für Karl III, Herzog von Lothringen ( † 14. 05.1608 in Nancy) in:
F.Brentel in: http://kk.haum-bs.de/?id=f-brentel-ab2-0001
Guido Müller: Genealogie der Herren von Hausen zu Rehlingen, in: Saarl.Fam.Kunde Bd.4/1983, Heft 64
Guido Müller: Aus Schmalriem wurde Riem - Geschichte einer alten Wallerfanger Familie,
in:'Unsere Heimat' 3/1978, S. 215ff
Guido Müller: Die Familie des Bergrichters Dietrich Schmalriem in:'Unsere Heimat' 2/1992, S.50-51
Hans Peter Klauck: Die Einwohner der alten Stadt Wallerfangen vor 1687, Nr. 1330
Petra Kreuzer in: Geneal Forum : RIEHM Wallerfangen vom 28.02.2009
Ahnenliste Familie Buschmann aus Essen-Werden, in: http://www.familie-buschmann.org/
Johannes Rietstap: Armorial général, contenant la description des armoiries des familles nobles et patriciennes
de l'Europe, précédé d'un dictionnaire des termes du blason, Gouda 1884-1887
Jürgen Kölb: Mit Wallerfanger Blau malte auch Albrecht Dürer,
Teil II: Azuritgewinnung unter den lothringischen Herzögen (1492-1635) in Saarbr. Bergmannskalender 1992
Sonnen: Zur Geschichte des bergischen Rittersitzes Garath und des alten Kirchspiels Richrath
in: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein 162 (1960), 135-181
Bislang nicht ausgewertete Literatur:
Hanns Merckens: Von Aldebrüggen, Volmericheym, Velmercken, zu Velbrüggen. Die Wandlung eines Familiennamens
in: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde Bd.31 (1983/84) S.172-175
Vater: Berthar Rihm (Schmalriem) von Thuringen Mutter: Choroichidis Choroidis von Burgund Kinder: Nikolaus Schmalriem Mathias Schmalriem Eva Schmalriem
Erstellt mit dem Programm AHNENBLATT (www.ahnenblatt.de).